Mundarttreffen in Leihgestern
Am Freitag, 14. Juni 2013, fand ab 20 Uhr in Linden-Leihgestern in der dortigen Heimatstube ein Treffen von Mundartinteressierten statt. Natürlich ging es um den hiesigen Dialekt oder besser unseren Oberhessischen Dialekt. Einberufen und geleitet wurde diese Veranstaltung von Karlheinz Theiss aus Burg-Gemünden.
Natürlich ist der Oberhessische Dialekt nicht einheitlich, aber insgesamt in unserer Region ähnlich. Schon innerhalb zweier Nachbargemeinden kann man das leicht erkennen, so heißt in Allendorf (Lumda) der Nebel „Newwel“ und im 2 Kilometer entfernten Londorf „Niwwel“. Die beiden Teilgemeinden Nordeck und Winnen gehörten früher zum Kreis Marburg uns damit zu Preußen. Die alten Grenzsteine Preußen-Hessen konnte man früher auf dem Weg nach Ilschhausen am Waldrand sehen. Ich hoffe, dass sie dort noch zu finden sind. Dummerweise wird der Hessische Dialekt immer mit dem Frankfurter Dialekt gleichgesetzt. Das ist wohl beispielsweise den vielen Fernssehsendungen der „Familie Hesselbach“ von Wolf Schmitt aus Friedberg und dem „Bembelwirt“ des „Blauen Bocks“ zuzuschreiben. Aber wer den „Kasseläner“ Dialekt kennt, weiß, dass dann nicht viel Ähnlichkeit zu unserem oder dem Frankfurter Dialekt besteht. Man kann es auch leicht an den regionalen Liedern erkennen: „Es stitt e Werdshaus bei uns deham des wird genonnt die Griene Baam ….“. Und so weiter. Es gab auch einige Heimatdichter, wie beispielsweise Georg Heß aus Leihgestern (nomen est omen). Auch viele lustige Geschichten, wie die von der „Ahle Bousicher Feuerwehr“, die von einer der mitanwesenden Damen aus Treis zu unserer Belustigung vorgetragen wurde.
Die nächste Sitzung wurde zum Allendorfer Nikelsmarkt anfangs November im Heimatmuseum eingeplant. Dass dies überhaupt möglich ist, ist dem verstorbenen Walter Deismann zu verdanken. Dankenswerterweise wird dieses Werk (Heimatkeller, Remise, Künstlerhof Arnold) von Brunhilde Trenz in bewundernswerter Weise fortgesetzt. Aber sie braucht auch Unterstützung durch Allendorfer!