Blechspielzeug:
Reinhold Gruninger hat im Jahr 2017 seine große Blechspielzeugsammlung dem Heimatmuseum Allendorf als Dauerleihgabe übergeben. Sie passt natürlich wunderbar als Ergänzung zum 50er-Jahrehaus. Denn Blechspielzeug war das Spielzeug der 50er Jahre. Natürlich konnten sich Eltern auch damals keine der großen und schönen Spielzeuge beispielsweise von Georg Köhler oder Technofix Gebrüder Einfalt leisten. Sie waren damals für die meisten Eltern nicht bezahlbar. Blechspielzeug ist eine Erinnerung an längst vergangene Zeiten. Bevor die edlen Blechteile rosten und ihre wunderbaren Farben verlieren, stellt sie Reinhold Gruninger zu Ansehen oder zur Vorführung den jetzigen Eltern zur Verfügung.
Die Blechspielwarenfabrikation, vor allem im Nürnberger Raum, hatte einmal Weltgeltung! Schon damals war diese Industrie exportabhängig, denn die deutschen Spielzeuge waren billiger und qualitativ besser als die in den anderen Ländern, weil die Deutschen Löhne niedriger waren! Kaum zu glauben. Dann kamen die Kriege – und somit kein Export. Dann mussten im Laufe der 50er und 60er Jahre immer mehr deutsche Firmen schließen, da die Konkurrenz aus Japan mit billigeren (aber nicht immer schlechteren) Produkten das Aus für die deutschen Produzenten bedeutete (Köhler, Gama, Schuco, Technofix, und, ..und, …). Die Japaner wiederum wurden von den dann billigeren Chinesen verdrängt. Aber nach wir vor gilt: Die Qualität deutscher – meist mechanischer – Blechspielzeuge ist unübertroffen! Vor allem die Lackierung und die Farbenpracht konnte nicht nachgemacht werden.
Ein Grund für den Rückgang war auch das Aufkommen der Plastikspielzeuge und die angebliche Gefährdung der Kinder durch das scharfkantige Blech – was ist eigentlich mit den Giften im Plastik?!
Tante-Emma-Laden und „50er-Jahre-Haus“ als neue Attraktion:
„Lasst am guten Alten uns die Treue halten, aber auf dem alten Grunde Neues wirken jede Stunde“, unter diesem Motto stand vom 17. bis 19.10.03 das 25-jährige Bestehen des Heimatmuseums. Zum Jubiläum konnte zugleich die Museumserweiterung vorgestellt werden.
Im Haus Kirchstraße 15. können die Besucher sehen und anfassen was in den Fünfzigern des vorigen Jahrhunderts, der Zeit des Aufblühens nach dem Zweiten Weltkrieg, in bundesdeutschen Wohnungen stand, das den nachwachsenden Generationen allenfalls vom Hörensagen bekannt ist.
Wir freuen uns, Ihnen das 50er Jahre Haus zeigen zu können.