Die nachstehenden Fotos zeigen das Wohnhaus Kirchstraße 1,
im historischen Stadtviereck von Allendorf.
Das schwarz-weiß Foto wurde in den 1980er Jahren aufgenommen. Im Oktober 1986 wurde es von einer jungen Familie erworben und Zug um Zug saniert, sodass es den heutigen Standards der Wohnqualität entspricht. Das Farbbild ist ein
Schöne Nikelsmarkttage liegen hinter uns! Dank des guten Wetters war der Besucherandrang an den Markttagen auch im Museumsareal sehr groß. Unser Verein ist mit dem großen Zuspruch auf die zahlreichen Nikelsmarktangebote im und um das Museum wieder sehr zufrieden.
Ein maßgeblicher Anziehungspunkt für unsere Veranstaltungen ist das historische Ambiente und die anheimelnde Atmosphäre. Das perfekte Zusammenwirken von den Ausstellungsinhalten, den Kunstschaffenden, den Kunsthandwerkern und der Ausstellungsräumlichkeiten in den alten Gemäuern, sind der Garant für die Einzigartigkeit unserer Veranstaltungen.
Wir sagen allen „Danke“, die zum Erfolg unserer Aktionen beigetragen haben. Sei es als Künstler und Kunsthandwerker, dem Vorführen von traditionellem Handelswerk, als ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.
Unser Dank gilt insbesondere auch allen Gästen, die unsere Einrichtungen besucht haben. Bedanken möchten wir uns auch bei der Stadtverwaltung Allendorf, die durch die zur Verfügung gestellten Verkaufshäuschen zur perfekten Gestaltung im Außenbereich mitgeholfen haben.
Wer sich mit uns zusammen für das Allendorfer Museum engagieren möchte, kann gerne mit uns Kontakt aufnehmen. Nur gemeinsam können wir viel erreichen.
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Beim letzten Mittagtisch am 24.10. hat uns der Allendorfer Cateringbetrieb Ziegelhütte wieder ein köstliches Gericht, saftiger Schweinebraten mit dunkler Biersoße, bayrisch Kraut und Serviettenknödel, geliefert. Abgerundet wurde das Gericht durch den Nachtisch „Apple Crumble“ mit Eis, den das Museumsteam zubereitet hatte. Die Äpfel hierfür wurden auf Streuobstwiesen in der Allendorfer Gemarkung geerntet. Apple Crumble ist die englische Variante des Streuselkuchens – mit dem besonderen Unterschied, dass der Teigboden bei dieser Spezialität ganz einfach weggelassen wird.
Nach dem Essen referierte Frau Elisabeth Bender zum Thema „Demenz“. Ihr Vortrag fand großes Interesse. Einige Besucherinnen waren eigens wegen dieses Vortrages gekommen. U.a. führte sie aus: „Um Menschen mit Demenz würdevoll begegnen zu können, ist es wichtig, Demenz zu verstehen. Zu wissen, welche Auswirkungen die kognitiven Beeinträchtigungen, wie beispielsweise das schwächer werdende Kurzzeitgedächtnis und Denken, die Orientierungsstörung, die nachlassende Konzentration, auf das Handeln im Alltag haben können, erleichtern den Umgang mit den Erkrankten. Gerade in der Anfangsphase der Demenz spüren sie meist, dass sich etwas verändert. Diese Veränderungen verunsichern und machen Angst und lösen oft Beschämung aus, wenn Fehler unterlaufen. Wird man zusätzlich korrigiert, verbessert oder beschimpft, leidet das Selbstwertgefühl doppelt. Konfliktsituationen helfen nicht weiter. Menschen mit Demenz würdevoll zu begegnen, bedeutet, auf die vorhandenen Ressourcen zu schauen: Was geht noch. In der Regel geht noch viel, vielleicht anders als gewohnt. Dies gilt es anzunehmen. Hilfreich ist das Achten auf Gefühle und Bedürfnisse der Betroffenen. Gefühle sind die Brücke. Menschen mit Demenz würdevoll zu begegnen, bedeutet ihnen mit den Augen der Liebe zu begegnen, ihnen Sicherheit zu schenken, das Gefühl geben, gebraucht zu werden, selbständig zu entscheiden.“
Zum nächsten Mittagstisch am 21. November 2024 laden wir herzlich ein. Vor dem Essen werden die Kinder der Grundschule in den Bürgertreff kommen und für uns singen.
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Anlässlich des bevorstehenden Nikelsmarktes haben wir in alten Nikelsmarktunterlagen des Museums gestöbert. Den Schwerpunkt haben wir in dieses Mal auf das Jahr 1949 gelegt. Es wird also der Nikelsmarkt vor 75 Jahren beschrieben.
Im Gießener Anzeiger vom 5.11.1949 ist folgendes zu lesen:
„Nach den hinter uns liegenden Jahren der Not und Entbehrung schickt sich die Stadt Allendorf an der Lumda an, am 9. und 10. November zum ersten Male wieder in beinahe friedensmäßiger Weise den traditionellen Nikelsmarkt zu begehen.
Die Verwaltung des rührigen Städtchens im schönen Lumdatal hat keine Mühe gescheut, um den Nikelsmarkt entsprechend seiner überlieferten Bedeutung auszurichten. Das Programm ist durch eine Reihe zusätzlicher Veranstaltungen erweitert worden, die die Anziehungskraft auf Einheimische und Fremde nicht verfehlen werden. Wie auch in den früheren Jahren werden die Nachbarn aus dem Lumdatal und der Rabenau sowie aus dem Busecker Tal und dem Ebsdorfer Grund gastliche Aufnahme finden. Aber auch von Gießen, Grünberg, Lollar und Marburg erwartet Allendorf an diesen Tagen regen Zustrom von Gästen, die durch ihren Besuch ihre Verbundenheit mit der aufstrebenden Gemeinde unter Beweis stellen.
Die Einwohnerzahl der Stadt Allendorf an der Lumda hat sich durch die Zeitumstände seit der letzten Volkszählung im Jahre 1935 um rund 800 vermehrt und beträgt jetzt 2230 Personen. Unter den neu Hinzugekommenen befinden sich wie überall zahlreiche Neubürger aus dem Osten, die sich inzwischen in das kulturelle und wirtschaftliche Leben der Stadt eingefügt haben. Ihnen wird nachstehende Schilderung aus einer alten Chronik über die Geschichte der Stadt und des Nikelsmarktes manches Wissenswerte vermitteln:
Allendorf kommt schon im Jahre 786 vor und gehört wohl mit zu den ältesten Besitzungen der Landgrafen von Hessen. Es war schon im Jahre 1323 unter Landgraf Otto I., Sohn Heinrich I., ein Flecken und wurde am 2. März 1370 von Landgraf Heinrich II. zur Stadt erhoben. Er befreite damals die Einwohner der Stadt von sechs Jahren Beed, Dienst und Schatzung, unter der Bedingung, daß sie eine bestimmte Summe zur Befestigung der Stadtmauer verwenden sollten. Marktrechte besaß der frühere Marktflecken Allendorf schon im Jahre 1365. Damals wurde jeden Mittwoch ein sog. Wochenmarkt abgehalten.
Genaue Angaben über die Entstehung des Nikelsmarktes können leider nicht gemacht werden, da alle älteren diesbezüglichen Urkunden durch die schweren Brände, von denen unsere Stadt öfters heimgesucht wurde, vernichtet worden sind. Einwandfrei steht aber fest, daß der Markt schon auf ein ehrwürdiges Alter von einigen hundert Jahren zurückblicken kann. In früheren Jahren wurde der Nikelsmarkt alljährlich Anfang Dezember abgehalten. Man wollte hierdurch auch dem Landwirt, der mit viel Mühe und Schweiß bis dahin seine Feldfrüchte eingescheuert und seine Winteraussaat beendet hat, Gelegenheit geben, den Markt in aller Ruhe besuchen zu können.
Anmerkung: Seit Jahrzehnten bestimmt den Termin des Nikelsmarktes der 1. Mittwoch im November.
Hieraus dürfte auch die Bezeichnung “Nikelsmarkt“ hergeleitet werden, weil bekanntlich Anfang Dezember (am 6.) der Nikolaustag, im Volksmund kurz Nikelstag genannt, ist. Schon von jeher standen in Allendorf – dank dem Fleiß der Bevölkerung – neben der Landwirtschaft – Handel und Gewerbe in Blüte. Hieran vermochten auch die mannigfachen schweren Trübsale, wie die größeren Brände und feindlichen Kriegszüge, von den Allendorf im 16., 17. und 18. Jahrhundert öfters heimgesucht wurde, nichts zu ändern. Auch heute noch sind neben Landwirt- und Kaufmannschaft alle sonstigen Gewerbezweige vertreten, und diese haben auch diesmal wieder, wie in den Vorkriegsjahren, eifrig Vorbereitungen getroffen, damit jeder Marktbesucher zufriedengestellt werden kann.
Neben dem reichbeschickten Krämermarkt, der sich durch die Markt- und Bahnhofstraße bis zur Stadthalle erstrecken wird, schließt sich ein ausgedehnter Juxplatz für jung und alt an.
Allendorfer Heimatabend als Auftakt zum Nikelsmarkt
Zum ersten Male findet dieses Jahr am Vorabend des Nikelsmarktes ein großer Allendorfer Heimatabendstatt, an dessen Ausgestaltung der Turn- und Sportverein und eine Abteilung des Handharmonika-Orchesters beteiligt sein werden. Bürgermeister Schwarz wird hierbei in einer Ansprache den Markt offiziell eröffnen. Der tiefere Sinn dieses Abends liegt darin, den Heimatvertriebenen ein Bild von dem kulturellen Leben der Stadt zu vermitteln und die Verbundenheit mit der neuen Heimat zu festigen.
Mit der Hissung der Stadtfahne, die auf einem unserer Bilder zu sehen ist, wird am Mittwoch das Zeichen zum Anfang des Marktbetriebes gegeben. Von 8 bis 9 Uhr beginnt der Auftrieb zum Viehmarkt. Nach den bis jetzt vorliegenden Berichten wird auch hier mit einem regen Betrieb zu rechnen sein. In der Mittagszeit von 12 bis 13 Uhr findet ein Platzkonzert auf der Marktstraße statt. Dann beginnt um 15 Uhr der Festbetrieb mit allerhand Volksbelustigungen in der schön geschmückten Stadthalle. Die bekannte Musikkapelle Schreiner aus Alten Buseck wird zum Tanze aufspielen. Wir sind gewiß, daß das frohe Treiben bei diesem Volksfest große Anziehungskraft besonders auf die Jugend aus nah und fern ausüben wird.
Rinderschau und Maschinenausstellung
Der Donnerstagvormittag sieht eine Bezirks-Rinderschau und Prämierung vor. Die erstklassigen Tiere der Züchter des hessischen Fleckviehs werden das Interesse aller Sachkenner auf sich lenken. Mit der Rinderschau ist eine Ausstellung landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen verbunden, an der sich namhafte deutsche Spezialfirmen und einheimische Unternehmen beteiligen. Der große Wert dieser Lehrschauen liegt in der einmaligen Gelegenheit, die einzelnen Erzeugnisse miteinander zu vergleichen und in aller Ruhe die Arbeitsweise und Zweckmäßigkeit für die Arbeitsweise und die jeweiligen Belange des Interessenten bei der praktischen Vorführung zu beobachten.
Die Durchführung der Prämienschau obliegt dem Tierzuchtamt Gießen, dessen Leiter Herr Dr. Franke sich wiederholt sehr anerkennend über die Fortschritte der Zucht im Lumdatal geäußert hat. Die Stadt Allendorf hat wertvolle Preise für die Sieger der einzelnen Kategorien ausgesetzt.
Für alles ist gesorgt!
Die Allendorfer Gaststätten, seit jeher bekannt für ihre ausgezeichnete Küche und die Güte ihrer Getränke, werden den Besuchern das Beste aus Küche und Keller bieten. Ab 10 Uhr ist auch in der Stadthalle Gelegenheit für einen Frühschoppen gegeben. Nachmittags beginnt wieder in der Stadthalle das Volksfest, das alle Marktbesucher nochmals zu einem harmonischen Ausklang des diesjährigen Nikelsmarktes vereinen wird.
Besonders sei darauf hingewiesen, daß die Eisenbahn im Umkreis von 35 km Sonntagsrückfahrkarten mit einer eintägigen Gültigkeit am 9. und 10. November ausgibt. Damit ist alles getan, um diese Tage in jeder Hinsicht zu einem bedeutenden Ereignis werden zu lassen, und es ist zu hoffen, daß auch das Herbstwetter zum erfolgreichen Verlauf des Marktes beitragen wird. Die mutige Initiative der Stadt verdient jedenfalls volle Anerkennung.“
Das nachstehende Gedicht in dem Nikelsmarktbericht von 1949 beschreibt die Bedeutung des Nikelsmarktes für die Bewohner von Allendorf und Umgebung.
„Zum Allendorfer NikelsmarktVon Urgroßvatters Zeite her,werd Nikkelsmäärt gehaale,do freue sich schu lang vorherdie Junge wäi die Aale.For die Andorfer is de schinste Doagen alles hot vierher gerest,en selbst die Grinscher feue sichals gings zum grißte Fest.Punkt oacht do gitt de Viehmäät o, den derf mer net verpassemit Firkil, Schoof en Rinnervo alle Sort en Rasse.Das Vieh, doas is je schnell verkauftwoas ehner hu wollt hot er krittmer gitt jetzt of de Krämermäätdo is schun viel Betrieb.Vo Kleins-Haus bis enof zum Stiewelstieht Staad o Staad en Desch o Deschdo sei die Kerb mit Määtweckwäi riche däi so fresch. Von Andorf die Geschäftsleu allsei ziemlich stärk verträrewas döi all bäire, gläbt mer niedäi sei em Handwerk of de Hih.Die Mäetzger doas sei Spezialiste. Ähr Fläschwerscht däi is wohlbekaatwäi däi is gibts ke besser Werschtim gaze Hesselaad.Die Wirte däi hu Hochbetriebin jedem Saal do ist Klamaukdo hert met schu vo weirmdes Baßhorn en die Pauk.Keen Mensch kann sa: ech kann näit hie.Andorf leit jo so nohEs foahn Euch hie für wenig GeldAutos en Eiseboh.
(Karl Bertram)
Die Ausgestaltung des Nikelsmarktes und das Nikelmarktprogramm hat sich im Laufe der Jahrzehnte verändert und wurden an die Bedürfnisse angepasst. Wurde im Jahre 1949 erstmals der Heimatabend eingeführt, der seit diesem Jahr fester Bestandteil des Nikelsmarktes ist, kann man aber auch feststellen, dass der Krammarkt seinerzeit an zwei Tagen, jeweils mittwochs und donnerstags, stattfand.
Die guten Wünsche für die Nikelsmarkttage am 7., 8. und 9. November 1949 mögen sich auch bei dem diesjährigen Nikelsmarkt in Erfüllung gehen.
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Der bevorstehende Nikelsmarkt veranlasst uns ein Foto aus dem Bildarchiv des Museums zu veröffentlichen. Es wurde aufgenommen anlässlich des 594. Nikelsmarktes im Jahr 1964, also vor 60 Jahren. Fotografiert wurde von der Kreuzung in Richtung Lutherlinde, während des Platzkonzertes, das damals in der unteren Marktstraße stattfand. Ein weiteres Foto aus den 1970er Jahren zeigt die historisch gekleidete Gruppe, die beim Nikelsmarkt mitgewirkt hat. Von li. untere Reihe: Rolf Schäfer, Gudrun Bertram geb. Hauk, Rosi von Bierbrauer zu Brennstein geb. Schnell, Wilhelm Becker, Bernd Schäfer, obere Reihe: Bürgermeister Walter Deissmann, Lori Pachur, Ludwig Krieb und Uwe Krieb.
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Regina Mareck aus Hüttenberg wird am Nikelsmarkt-Sonntag das historische Handwerk „Blaudruck“ im Museum vorführen. Gezeigt wird der Direktblaudruck. Dabei wird mit einem sogenannten Model die Farbe auf einen zuvor gewaschenen weißen Stoff, in der Regel Baumwolle, Leinen etc. direkt übertragen. Das Bedrucken muss sehr sorgfältig ausgeführt werden, da eventuelle Fehler nicht korrigiert werden können. Dieses handwerkliche Verfahren ist eine Weiterentwicklung des ursprünglichen Reservedrucks und kommt dann zum Einsatz, wenn ein blaues Muster auf weißem Grund entstehen soll.
Zum Bestand des Allendorfer Museums gehören auch einige Model sowie Blaudruckstoff. In Allendorf wurde das Handwerk des Färbers oder Stoffdruckers auch ausgeübt. Es nachzulesen, das bei einer Berufszählung von 1794 es einen Schönfärber gibt. Um 1880 wird ein Färber namens Christoph Henrich Noll genannt. Die Industrialisierung und der damit aufkommende maschinelle Walzendruck bedeuteten für die kleinen örtlichen Farb- und Stoffdrucker das Aus.
Am Nikelsmarkt können die Besucher gegen ein kleines Entgelt ein Beutelchen oder eine Baumwolltasche bedrucken. Nicht nur Kinder haben daran Spaß! Erworben werden können Decken in verschiedenen Größe und Motiven, Halbleinen Geschirrtücher, Grußkarten, u.v.m.
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