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Die Tradtion der Sammeltasse geht zurück auf die Zeit des Biedermeier. Im frühen 19. Jahrhundert wurde Porzellan preiswerter, und es entwickelte sich in bürgerlichen Kreisen der Brauch, Tassen zu sammeln oder zu besonderen Anlässen zu verschenken, auch als Freundschaftsgabe und oft mit namentlicher Widmung. Als Souvenir waren Sammeltassen wie sonstiger Nippes aus Porzellan bereits im 19. Jahrhundert weit verbreitet.
Zu der Porzellansammlung des Museums im Hauptgebäude gehört u. a. eine große Anzahl Tassen, Schmuckteller usw., die für besondere Anlässe wie Silber- und Goldhochzeiten, oder zu Ehren von Familienmitglieder oder Ähnliches hergestellt wurden. Dieses Porzellan hat fast keine Gebrauchsspuren. Ein Indiz dafür, dass diese Erinnerungsstücke weniger für den täglichen Gebrauch gedacht waren, sondern als Repräsentationsstücke in Vitrinen im Wohnzimmer zur Schau gestellt wurden.
Die Blütezeit der Sammeltassen im 20. Jahrhundert währte bis in die 1930er Jahre. Nach wie vor wurden sie nur bei besonderen Gelegenheiten benutzt und waren beliebte Geschenke für die Aussteuer oder zum Geburtstag oder auch für die Konfirmandin.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte die Tradition noch für ca. zwei Jahrzehnte fort, bis sie in den 1970er Jahren endgültig an Bedeutung für die Kaffeetafel verlor. Inzwischen hat sich ein Sammlermarkt für Sammeltassen entwickelt.
In einer Vitrine im Bürgertreff ist derzeitig eine Auswahl von Sammeltassen aus den 1930er Jahren bis in die 1970er Jahren ausgestellt, die bisher nicht gezeigt wurden.
Beim letzten Mittagstisch, am 20.2., erwartete die Gäste ein besonderer „Ohrenschmaus“. Die Mundartkinder-Singgruppe der Mittagsbetreuung an der Allendorfer Grundschule war zu Gast. Es war der zweite Auftritt der Mundartkinder-Singgruppe im Bürgertreff. Sie sangen zwei Lieder „off Anorfer Platt“. Unter Leitung von Egon Diehl, der die Gruppe auch gegründet hat, sangen die 10 Kinder das Allendorf-Lied und nach der Melodie „Mein Hut der hat drei Ecken“ ein von Egon Diehl gedichtetes Lied mit mehreren Versen. Belohnt wurde die Singgruppe mit langanhaltendem Beifall. Natürlich erhielten die kleinen Sänger vom Museumsteam als Belohnung ein kleines Geschenk. Es ist für die Gäste und auch für das Team jedes Mal ein emotionales Erlebnis, wenn die Kinder die älteren Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Gesang erfreuen. Dafür herzlichen Dank.
Der angekündigte Vortrag der Stromspar-Checker musste wegen Krankheit der Referenten dieses Mal leider ausfallen. Er wird zu einem späteren Termin nachgeholt. Serviert wurde den BesucherInnen auch ein wohlschmeckendes und reichliches Menü, Frikadellen mit Zwiebelsoße, Karotten- und Erbsen-Gemüse dazu Kartoffelpüree. Als Nachtisch wurde Apple Crumble gereicht.
Der nächste Mittagstisch findet am Donnerstag, 20.3.2025, ab 12.30 Uhr statt. Um ca. 14.00 Uhr ist der Vortrag „Erben und Vererben Teil 2“ mit Marco Morgenstern.
Liebe Besucher der Seiten des Allendorfer Heimatmuseums. Wenn sie eine entsprechende Möglichkeit anbieten können, bitte melden Sie diese mit dem Formular.
Vielen Dank für Ihre Teilnahme.
Auf Einladung des Heimat- und Verkehrsvereins und der Gemeinwesenarbeit des Landkreises Gießen war die Zeitzeugin Frau Helga Becker am letzten Sonntag zu Gast im Bürgertreff Allendorfer Altstadt und trug viele interessante Geschichten vor. Die zahlreichen Gäste lauschten gespannt ihren Ausführungen und erzählten Episoden, die sie selbst als Gäste in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik erlebt hatten.
Zusammenbruch der DDR – Helga Becker glaubte an einen Traum beim Verlesen der Nachricht, dass die Grenzen geöffnet werden.
Sie selbst nahm auch an Montagsdemonstrationen teil, immer in Sorge, dass sie auch verhaftet wird, denn die Stasi ging in einigen Städten brutal gegen die Demonstranten vor.
Doch wie war es zum Zusammenbruch des DDR Regimes gekommen?
Die Versorgungslage mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs wurde zum Beginn der 80er Jahre immer schlechter. Einige Zuhörer des Vortrages erzählten, wie viele Pakete sie ihrenVerwandten in der DDR geschickt haben. In einem Kapitel berichtete Helga Becker von der Wohnungssuche für sich und ihre 3 Kinder.
Sie erzählte auch davon, wie sie einen Brief an Erich Honecker geschrieben hat, das ein junger Stadtrat ihr nur eine Dreizimmer Wohnung geben wollte. Er sagte, dass ihr 14jähriger Sohn bei ihr im Bette schlafen könne.
Becker schrieb damals noch einmal einen Brief an Erich Honecker. Lange bekam sie darauf keine Antwort, doch eines Tages bat die Sekretärin des Stadtrates sie noch einmal zum Gespräch. Als sich die Tür zum Büro des Stadtrates öffnete, stand dort ein älterer Herr, der sich für das Verhalten seines Vorgängers entschuldigte und H. Becker erklärte, dass sie eine Vierzimmer Wohnung bekommt.
Helga Becker bedankte sich bei den Zuhörern für Ihre Aufmerksamkeit und beim Team um die Leiterin Frau Trenz für die Einladung zu diesem Nachmittag und für die Versorgung mit leckerem Kuchen, der in diesem wunderschönen, liebevoll gestaltetem Raum des Allendorfer Altstadttreffs genüsslich in geselliger Runde verspeist wurde.