Auf Einladung des Heimat- und Verkehrsvereins und der Gemeinwesenarbeit des Landkreises Gießen war die Zeitzeugin Frau Helga Becker am letzten Sonntag zu Gast im Bürgertreff Allendorfer Altstadt und trug viele interessante Geschichten vor. Die zahlreichen Gäste lauschten gespannt ihren Ausführungen und erzählten Episoden, die sie selbst als Gäste in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik erlebt hatten.
Zusammenbruch der DDR – Helga Becker glaubte an einen Traum beim Verlesen der Nachricht, dass die Grenzen geöffnet werden.
Sie selbst nahm auch an Montagsdemonstrationen teil, immer in Sorge, dass sie auch verhaftet wird, denn die Stasi ging in einigen Städten brutal gegen die Demonstranten vor.
Doch wie war es zum Zusammenbruch des DDR Regimes gekommen?
Die Versorgungslage mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs wurde zum Beginn der 80er Jahre immer schlechter. Einige Zuhörer des Vortrages erzählten, wie viele Pakete sie ihrenVerwandten in der DDR geschickt haben. In einem Kapitel berichtete Helga Becker von der Wohnungssuche für sich und ihre 3 Kinder.
Sie erzählte auch davon, wie sie einen Brief an Erich Honecker geschrieben hat, das ein junger Stadtrat ihr nur eine Dreizimmer Wohnung geben wollte. Er sagte, dass ihr 14jähriger Sohn bei ihr im Bette schlafen könne.
Becker schrieb damals noch einmal einen Brief an Erich Honecker. Lange bekam sie darauf keine Antwort, doch eines Tages bat die Sekretärin des Stadtrates sie noch einmal zum Gespräch. Als sich die Tür zum Büro des Stadtrates öffnete, stand dort ein älterer Herr, der sich für das Verhalten seines Vorgängers entschuldigte und H. Becker erklärte, dass sie eine Vierzimmer Wohnung bekommt.
Helga Becker bedankte sich bei den Zuhörern für Ihre Aufmerksamkeit und beim Team um die Leiterin Frau Trenz für die Einladung zu diesem Nachmittag und für die Versorgung mit leckerem Kuchen, der in diesem wunderschönen, liebevoll gestaltetem Raum des Allendorfer Altstadttreffs genüsslich in geselliger Runde verspeist wurde.


