Atemberaubend schöne Landschaften, unvergessliche Erlebnisse
Der Heimat- und Verkehrsverein Allendorf/Lumda lud Frau Helga Becker zu einem Vortrag über die Rundreise durch die USA ein.
Die erste Station der Reise war der Besuch des Grand Canyon.
Die kraftvollen Wassermassen des Colorado haben tiefe Schluchten in das Felsplateau geschliffen und eine atemberaubend schöne Landschaft hervorgebracht. Leuchtende Farben der Felswände, grüne Nadelbäume, Kakteen und Sträucher. Nach einer Wanderung durch den Canyon, bei der sie Bekanntschaft mit einem kleinen Goldmantelziesel machten, verabschiedete sich die Reisegruppe mit einem ehrfurchtvollen Blick in den Canyon von dieser bezaubernden Landschaft.
Die Reise führte sie weiter zum Antelope Canyon. Bei einem Spaziergang über die wellenförmigen Felsformationen tat sich vor ihnen der Eingang auf. Der Zugang erfordert das Hinunterklettern über Metalltreppen. Die ungewöhnlichen Formen des rotschimmernden Sandsteins projizieren tolle Lichteffekte.Im August 1997ereignete sich in dem Canyon eine tragische Katastrophe. Eine Gruppe internationaler Touristen stieg trotz Warnung der dort lebenden Ureinwohner in den Canyon. Sie wurden von einer Sturzflut überrascht. Elf Menschen kamen dabei ums Leben.
Die Weiterfahrt führte die Gruppe zum Bryce Canyon, einem der bizarrsten Canyons im Südwesten der USA. Da der Park auf 3000 m Höhe liegt, hat man meistens eine unglaublich klare Sicht. Man kann an den verschiedenen Aussichtspunkten verweilen und die Landschaft genießen. Beeindruckend ist der Blick auf das Amphitheater mit den Hoodos, welche durch die Verwehungen von Sand ständig neu geformt werden. Man hat das Gefühl, auf einem fremden Planeten zu wandern.
Der Anblick der eindrucksvollen Fotos verzauberte auch die zahlreich erschienenen Besucher des Vortrages.
Bei dem Besuch der Stadt Las Vegas tauchten die Mitglieder der Reisegruppe in eine Welt von Glanz und Glamour ein.
Helga Becker erkundete zusammen mit ihrem Mann auf dem Las Vegas Boulevard („Strip“) die Vielzahl an Hotels, welche themenbezogen, prunkvoll und pompös gestaltet sind. So kann man im Kanal auf einem Stockwerk des Hotels eine Gondelfahrt unternehmen.
Nächste Höhepunkte waren Wanderungen durch das „Tal des Todes“ – Death Valley und dem Yosemite Nationalpark. Danach besuchte die Reisegruppe die Haftanstalt in Folsom.
Zur Zeit des Besuches befanden sich ca.4000 Gefangene in dem Gefängnis. Dieses war zur Zeit des Goldrausches berüchtigt für seine harten Bestrafungen der Gefangenen. Bis zur Mitte des 19.Jahrhunderts wurden die zum Tode Verurteilten gehängt.
Danach wurden alle Todeskandidaten nach San Quentin überstellt und dort in der Gaskammer hingerichtet. Seit dem Ende des 19.Jh befinden sich nur noch Kleinkriminelle in der Haftanstalt.
In dem Gefängnis werden von den Gefangenen die Kfz Zeichen für den Staat Kalifornien hergestellt. Im Innenraum des Gefängnisgeländes hatte Familie Becker die Möglichkeit, sich mit einigen Gefangenen, welche auf einem kleinen Feld Gemüse anbauten, zu unterhalten.
Erschreckend war jedoch zu erfahren, dass bei Aufständen im Gefängnis Bedienstete und Gefangene getötet wurden.
Nach der herzlichen Verabschiedung durch den Anstaltsleiter begab sich die Reisegruppe zu ihrer vorletzten Station, der Besichtigung der Gefängnisinsel Alcatraz. Das Gefängnis, das von Anfang bis zur Mitte der 20er Jahre als Hochsicherheitsgefängnis diente, wurde 1963 geschlossen.
Der berüchtigte Gangsterboss Al Capone und der 4- fach Mörder und Vogelkundler Robert Stroud saßen dort ein. Beklemmend war die Information, dass Stroud insgesamt 54Jahre seines Lebens im Gefängnis gesessen hat und er auch dort verstorben ist.
Nach dem Besuch von Alcatraz stand der Besuch der Haftanstalt San Quentin, dem berüchtigsten Gefängnis der USA, an.
Bei dem Empfang durch den Anstaltsleiter und einem Offizier, der die Gruppe anschließend durch die Anstalt führte, wurden die Besucher belehrt, dass sie sich bei Alarm sofort flach auf den Boden legen sollen, da bei Übergriffen durch Gefangene sofort geschossen wird.
Nicht nur dieser Fakt löste Beklemmungen bei den Mitgliedern der Gruppe aus, sondern auch die Information, dass zur Zeit des Besuches sich immer noch 600 Todeskandidaten im Gefängnis befanden, welche mit der Giftspritze hingerichtet werden. Insgesamt wurden 420 Hinrichtungen in San Quentin vorgenommen.
Im Gefängnis gibt es auch verschiedene Freizeitprogramme, z.B. Malen, Musik, Schreiben und eine eigene Uni .
Im Speiseraum des Gefängnisses hat ein Gefangener an 6 Wänden auf 30x 4 Meter innerhalb von 2 Jahren Wandmalereien gezeichnet. Sie zeigen Auszüge von Stadtteilen San Franciscos, z.B. die Cable Car.
Nach dem Rundgang durch das Gefängnis wurden die Besucher vom Anstaltsleiter verabschiedet.
Wieder zurück in Deutschland und nach dem Ende der Ära Schwarzenegger erfuhren die Mitglieder der Reisegruppe, dass vom neuen Gouverneur des Staates Kalifornien die Todesstrafe außer Kraft gesetzt worden ist.
Mit dieser Erkenntnis endete der Vortrag von Frau Helga Becker. Die zahlreich anwesenden Gäste bedankten sich für den erlebnisreichen Vortrag mit einem kräftigen Applaus.
Die Vorsitzende des Vereines bedankte sich bei Familie Becker mit den Worten, dass die Beckers bestimmt nicht das letzte Mal in Allendorf waren.
Anschließend wurde das Kuchenbuffet eröffnet. Beim Genuss des leckeren Kuchens und dem wohlschmeckenden Kaffee wurden noch angeregte Gespräche geführt, so endete ein sehr schöner Nachmittag in der „heimeligen“ Atmosphäre der Remise.
